Satistisch läuft alles auf eine Nullnummer hinaus. Vielleicht auch auf ein 1:1. 17 Tore erst hat der defensivstarke VfL Bochum erzielt in dieser Saison, gar 16 nur der FC St. Pauli. Offensiv betrachtet rangieren die beiden Kontrahenten, die am Montagabend (20.30 Uhr) das Zweitliga-Jahr am Hamburger Millerntor beenden, auf den Abstiegsplätzen.
Aber im Fußball kommt es ja bekanntlich oft ganz anders, siehe: Torlos-Köln gegen Trostlos-Freiburg – 3:4. Der FC plant bereits für Liga zwei. Man ahnt, dass der Aufstieg 2018/19 nicht leichter wird.
Aber zurück in die Gegenwart: Bochum hat jetzt die große Chance, mit dem dritten Sieg in Serie ein gutes Gefühl mit in die kurze Weihnachtspause zu nehmen. Ob man danach noch einen Blick nach oben werfen dürfte oder lieber nicht, müsste dann jeder selbst entscheiden. Das Abstiegsgespenst jedenfalls wäre fürs Erste verjagt.
VfL-Trainer Jens Rasiejewski darf hoffen, auf den gleichen Stamm setzen zu können wie zuletzt. Auch wenn gestern nicht alle komplett trainierten. Torwart Felix Dornebusch, der mit Hüftschmerzen schon in Regensburg sprichwörtlich auf die Zähne biss, absolvierte nur ein Schonprogramm mit Fitnesscoach Stefan Bienioßek. In Hamburg dürfte er aber zwischen den Pfosten stehen. Denn auch Manuel Riemann war noch nicht wieder im Mannschaftstraining.
Allerdings trainierte Riemann nach seinem Muskelfaserriss bereits intensiv mit Torwart-Trainer Peter Greiber. Eine Pause legten gestern auch Stefano Celozzi (Oberschenkelprobleme) und Felix Bastians (Rückenprobleme) ein.
Mindestens eine Änderung gibt es beim Gegner. Ob es aber ein Nachteil für St. Pauli ist, dass er auf Aziz Bouhaddouz verzichten muss, sei dahingestellt. Der Stürmer wurde nach seiner Roten Karte beim 2:2 gegen den MSV Duisburg für eine Partie gesperrt, hat in dieser Saison allerdings noch gar kein Tor erzielt. In der vergangenen Spielzeit war er mit 15 Treffern maßgeblich an der Rettung des zur Winterpause fast schon abgestiegenen Kiez-Klubs beteiligt, auch das Tor zum 1:1-Endstand im letzten Aufeinandertreffen mit dem VfL erzielte der Marokkaner, wie jetzt war es das Jahresabschluss-Spiel.
Ein wenig Hoffnung ist auch beim FC St. Pauli zurückgekehrt. Nach dem 1:0-Sieg in Bochum zum Auftakt, folgenschweren Nackenschlägen und der Trainertrennung von Olaf Janßen nach den Klatschen in Fürth (0:4) und Bielefeld (0:5) hat Markus Kauczinski übernommen. Der Trainer wurde immer wieder auch als Kandidat in Bochum gehandelt. Das 2:2 zum Debüt gegen den MSV ist unterm Strich zu wenig. Die Hamburger warten damit seit acht Partien auf einen Sieg, zuletzt gelang ein 2:0 in Braunschweig am 1. Oktober. Das Momentum spricht für den seit sechs Partien unbesiegten und zuletzt zweimal erfolgreichen VfL Bochum.